Umbau einer denkmalgeschützten Scheune zu einem Wohnhaus

Haus G

Historie neu interpretiert

Ein denkmalgeschütztes Schmuckstück wird neu belebt: Haus G verwandelt eine Scheune aus der Biedermeierzeit
in ein modernes Wohnhaus. Zwei Maisonette-Wohneinheiten bieten flexible Wohnmöglichkeiten innerhalb der historischen Bruchsteinmauern. Das „Haus im Haus“-Prinzip und moderne Elemente aus Glas, Sichtbeton und Cortenstahl
harmonieren dabei mit dem ursprünglichen Charakter. Das Projekt erhält 2001 den Bauherrenpreis der Stadt Mainz.

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um den Umbau einer denkmalgeschützten Scheune zu einem Wohnhaus. Das Projekt ging im Studium als Teil einer fiktiven Studienaufgabe hervor, welche den Bauherren dann zur Realisierung bewog.

Die Aufgabe bestand in der Umsetzung einer passenden Wohnform in einem historischen Volumen.

Die Scheune  ist Teil eines Flächendenkmals im Mainzer Stadtteil Gonsenheim und
gehört zu einem bereits sanierten Wohnhaus, wobei beide Gebäude in der Biedermeierzeit (1815-48). Es handelt sich bei der Scheune um einen nicht unterkellerten Bruchsteinmauerwerksbau mit Satteldach. Der Zustand war kritisch und der Einsturz drohte.

Idee war die Realisierung von 2 Maisonette-Wohneinheiten als Doppelhaushälften , die das Gebäude vertikal trennen. Durch die Verwendung von flexiblen Trennwänden können die Wohnebenen je nach Wunsch der Bewohner in verschiedene Nutzungsbereiche unterteilt werden.

Um den bauphysikalischen und denkmalschutzrelevanten Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein „Haus im Haus“-Prinzip realisiert, wobei die vorhandenen Scheunenaußenwände aus Natursteinbruchmauerwerk statisch unbelastet blieben, lediglich saniert und ergänzt.

Die tragende Konstruktion bilden neu aufgemauerte Ziegelwände und Gründungsbauteile und Geschoßdecken aus Stahlbeton. Das Dach wurde als Pfettendachkonstruktion errichtet und mit Biberschwanzziegeln eingedeckt.

In Abstimmung mit dem Denkmalamt der Stadt Mainz wurde die prägenden Stilelemente wie Scheunentor, Öffnungen, notwendige Anbauten, Dachöffnungen und Materialwahl intensiv diskutiert und definiert.

Die vorhandenen Bruchsteinaußenwände und markanten Giebelwände sowie das vorhandene Volumen bilden weiterhin den Grundcharakter. Neue Elemente in Form von Fenstern, Türen und Glasfassaden aus Alu sowie Sichtbeton und Cortenstahlbauteile
heben sich bewusst hervor ohne die bisherige Sprache zu verändern. Ein harmonischer Einklang entsteht.

Leistungen: LP 1-8 Architektur
Bauzeit: 2000 – 2001
Auszeichnung: 1. Platz Bauherrenpreis Stadt Mainz 2001